Kontraindikationen:
Wann ist Heilfasten nicht empfehlenswert?
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck:
Wenn du unter schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidest, wie zum Beispiel einer Herzinsuffizienz oder einer koronaren Herzkrankheit, solltest du Heilfasten nur unter ärztlicher Aufsicht in Betracht ziehen. Auch bei Bluthochdruck und der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten sollte der Arzt vorab sein Einverständnis gegeben haben und eventuell die Medikation während des Fastens anpassen. Denn der Verzicht auf Nahrung kann den Blutdruck und den Herzrhythmus beeinflussen. - Schwere Nierenerkrankungen:
Personen mit Niereninsuffizienz oder anderen schweren Nierenerkrankungen dürfen nicht fasten, da die Nieren in diesem Zustand den erhöhten Anforderungen zur Entgiftung nicht gewachsen sind. Der Körper würde während des Fastens stark übersäuern und der Zustand der Nieren würde sich weiter verschlechtern. - Lebererkrankungen:
Bei schweren Lebererkrankungen wie Leberzirrhose oder Hepatitis kann Heilfasten eine zusätzliche Belastung für die Leber darstellen. Es kann die ohnehin eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Leber weiter überfordern und zu einer Verschlechterung ihrer Funktion führen, was den Heilungsprozess hemmt und das Risiko für weitere gesundheitliche Komplikationen erhöht. - Diabetes mellitus (Typ 1 und Typ 2):
Da Fasten zu starken Schwankungen im Blutzuckerspiegel führen kann, ist Fasten für Typ-1-Diabetiker zu gefährlich. Obwohl ich persönlich einen Arzt mit Typ-1-Diabetes kenne, der erfolgreich fastet und dadurch kaum Insulin spritzen muss, gibt es leider zu wenige wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema.
Typ-2-Diabetiker hingegen können nachweislich gesundheitlich vom Heilfasten profitieren. Fasten kann die Insulinempfindlichkeit verbessern, und es werden weniger Medikamente benötigt, das die Stoffwechselparameter sich verbessern. Allerdings muss das immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, da eine zu starke Blutzuckersenkung (Hypoglykämie) gefährlich sein kann. - Essstörungen:
Personen, die an Essstörungen leiden oder gelitten haben, sollten kein Heilfasten durchführen. Fasten kann die gestörte Beziehung zum Essen verschlimmern, die Gesundheit weiter schädigen oder zu Rückschlägen führen. - Schwangerschaft und Stillzeit:
Während der Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der Körper nicht nur zusätzliche Nährstoffe für das Baby und zur Sicherstellung der Milchproduktion. Auch werden während des Fastens Giftstoffe freigesetzt, die in den Blutkreislauf gelangen. Diese können über die Plazenta oder die Muttermilch an das Baby weitergegeben werden. Deshalb ist Heilfasten in Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. - Medikamenteneinnahme:
Fasten kann die Wirkung und Verstoffwechslung von Medikamenten verändern, weshalb Menschen, die Medikamente einnehmen, immer Rücksprache mit einem Arzt halten sollten.
Ein Beispiel: Während des Fastens sinkt oft der Blutdruck. Wenn jemand weiterhin seine üblichen blutdrucksenkenden Medikamente (z. B. ACE-Hemmer oder Betablocker) einnimmt, kann dies zu einem übermäßig niedrigen Blutdruck führen. Symptome wie Schwindel, Schwäche oder Ohnmacht können auftreten. In solchen Fällen müsste ein Arzt die Dosierung der Medikamente anpassen, um das Risiko einer zu starken Blutdrucksenkung zu vermeiden.
Ein weiteres Beispiel betrifft Medikamente zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, wie Insulin oder orale Antidiabetika. Während des Fastens kann der Blutzuckerspiegel durch den Verzicht auf Nahrung deutlich sinken. Wenn jemand weiterhin seine regulären Dosen von Insulin oder Medikamenten wie Metformin einnimmt, kann dies das Risiko einer Unterzuckerung erheblich erhöhen. Symptome einer Hypoglykämie können Zittern, Schwitzen, Verwirrtheit und im Extremfall Bewusstlosigkeit sein.
Die Einnahme der oben genannten Medikamente sowie anderer Medikamente wie Blutverdünner, Psychopharmaka, Schilddrüsenhormone und weiterer Arzneimittel sollte daher immer mit dem Arzt besprochen werden - Psychische Erkrankungen:
Menschen, die unter schweren Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie leiden, sollten nur auf ärztliche Empfehlung und unter ärztlicher Begleitung Heilfasten. Fasten kann starke emotionale Reaktionen hervorrufen, die bestehende Symptome verstärken können. - Suchtkranke (Drogen, Alkohol):
Suchtkranke sollten nicht fasten, da der Verzicht auf Nahrung körperlichen und psychischen Stress verstärken kann. Fasten erhöht das Risiko von starken Entzugserscheinungen, Rückfällen, emotionale Instabilität und kann den bereits geschwächten Körper weiter belasten. - Krebserkrankungen:
Das Thema Fasten bei Krebs wird in der Forschung zunehmend untersucht, da es Hinweise gibt, dass Fasten in bestimmten Fällen positive Effekte auf Krebspatienten haben könnte. Es ist jedoch wichtig, dass Fasten bei Krebs immer in enger Absprache mit dem behandelnden Onkologen erfolgt, denn nicht jeder Krebspatient profitiert gleichermaßen vom Fasten. Manche Menschen, besonders solche mit fortgeschrittenem Krebs oder mit geschwächter Konstitution, können durch Fasten geschwächt werden. - Kinder und Jugendliche:
Kinder und Jugendliche befinden sich im Wachstum und benötigen eine konstante Zufuhr von Nährstoffen. Heilfasten wird für diese Altersgruppe generell nicht empfohlen. - Akute Erkrankungen:
Obgleich es sich lohnt, bei einer akuten Erkrankung die Nahrungsmenge auf ein Minimum zu reduzieren – der Körper zeigt das oft schon mit einer Appetitlosigkeit – sollte bei einer akuten Erkrankung wie zum Beispiel einem grippalen Infekt kein Heilfasten durchgeführt werden. Denn zu einer richtigen Heilfastenkur gehört mehr als Nahrungsenthaltung. Es steht auch die Bewegung im Fokus, und das wäre bei einer akuten Erkrankung eine Überforderung für den Körper. Denn er braucht seine Kraft und Energie für die Heilung.